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Verweigern Sie halt den Handschlag!

Von Tamara Arthofer

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WZ Tamara Arthofer
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Weltweit werden wegen der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 Schulen geschlossen, Großveranstaltungen wie Messen, Kongresse und auch Sportereignisse verschoben, abgesagt oder zu Geisterspielen degradiert, und das Internationale Olympische Komitee hat nach wie vor für die weltgrößte Sportveranstaltung, die ab Juli in Tokio stattfinden soll, keinen Plan B. Das jedenfalls ist die Conclusio aus den jüngsten Medienauftritten von IOC-Präsident Thomas Bach. "Wir sind voll und ganz dem Erfolg der Olympischen Sommerspiele in Tokio verpflichtet", sagte Bach. Notfalls muss der halt eintreten, ohne dass die Sportler einander die Hände schütteln.

Das sagte er zwar nicht, aber viel mehr fällt dem IOC nicht zur Causa prima ein. Während schon die japanische Regierung davon spricht, dass eine Verschiebung eine Option sei, habe man das Thema gar nicht angeschnitten, wie der Präsident nach angeblich zweitägigen Diskussionen verlautete. Das Spiel auf Zeit ist verständlich, auch Virologen schließen nicht aus, dass der Sommer eine Entspannung bringt -, es ist aber nicht nur ein potenziell gefährliches für die Gesundheit der Sportler und Fans, sondern auch ein wettbewerbsverzerrendes. Viele Qualifikationsbewerbe können nicht stattfinden, und selbst an jenen, die ausgetragen werden können, können wegen Quarantäne- und Einreisebestimmungen viele Athleten gar nicht erst teilnehmen.

Auf diese Weise führt sich der Sport ad absurdum. Dass der Handschlag, an und für sich eine Geste der Fairness und Sportlichkeit, verweigert werden soll, mag eine Kleinigkeit sein, es ist aber symbolträchtig. Denn wenn Geldfragen die Hauptrolle spielen, müssen diese Werte halt in den Hintergrund rücken.