Zum Hauptinhalt springen

Geisterspiele im TV sind leider recht fad

Von Christian Mayr

Kommentare
WZ  Christian Mayr
WZ  Christian Mayr
© Wiener Zeitung

Wie sehr Fußball von der Fan-Kulisse, dem ganzen Show-Brimborium und der ungezügelten Emotionalität lebt, erkennt man erst dieser Tage so richtig. Denn Geisterspiele als reines TV-Produkt mögen zwar das Interesse am Sport befriedigen und das Spiel (als Milliarden-Business) selbst am Leben erhalten - erfüllend ist das, was über den Schirm flimmert, aber für Fußball-Aficionados nicht. Dabei waren Traum-Quoten und (mangels Wettkampf-Konkurrenz) ein neuer Fußball-Höhenflug prophezeit worden. Am Mittwoch indes kam die Meldung eines "Quoten-Sinkflugs" für die ARD-Sportschau, der durchaus als dramatisch bezeichnet werden darf. Den deutschen Klassiker wollten zuletzt nur noch 3,3 Millionen Menschen sehen, gut eine Million weniger als zum Re-Start. Zum Vergleich: Vor der Corona-Krise lag der Seher-Schnitt der "Sportschau" mit 4,81 Millionen sogar deutlich höher.

Auch in Österreich brachte das ÖFB-Cup-Finale zum Neustart eine gewaltige Enttäuschung - gerade einmal 390.000 Zuseher sahen das (zugegeben) recht einseitige Duell zwischen Salzburg und Lustenau (5:0). Weit entfernt von irgendwelchen Quoten-Hits.

Möglicherweise gibt es aber noch einen Grund für das maue Interesse: "Fußball ist einigen Menschen im Moment anscheinend nicht so wichtig wie sonst", mutmaßt man in der ARD.