Zum Hauptinhalt springen

Die neue Normalität des Didi Mateschitz

Von Christoph Rella

Kommentare

Angesichts der Umstände läuft es nicht einmal schlecht für Didi Mateschitz. Nicht nur, dass seine Rennstrecke in Spielberg vor den Auspizien der Motorsportwelt am Sonntag die Saison 2020 offiziell einläuten durfte, auch, dass er am kommenden Wochenende gleich Gastgeber des zweiten Rennens, des Grand Prix der Steiermark, sein darf, hat es in der Form noch nie gegeben. Und mitten drin seine beiden Rennställe Red Bull und Alpha Tauri, deren Piloten zwar in Spielberg gepatzt haben, aber immerhin auf die Strecke durften - und damit wieder nach Monaten für Einkünfte sorgen.

Im Vergleich zu anderen, unter der Corona-Pandemie leidenden Unternehmern kann Mateschitz, dessen Vermögen aktuell mit rund 21,8 Milliarden Euro taxiert wird, also zufrieden sein. Das Lob, das ihm für das gelungene Corona-Management zuteilwird, ist da noch Draufgabe - und zwar eine, die sich ebenfalls bezahlt machen könnte, sollte nämlich das neue Sicherheitskonzept von Spielberg Schule machen und von anderen Großveranstaltern wie der Fifa oder sogar von Olympia übernommen werden.

Doch damit nicht genug: Wie am Dienstag bekannt wurde, hat sich Mateschitz über seinen Sender ServusTV nun auch noch die Formel-1-Übertragungsrechte bis 2023 gesichert und dabei den bisherigen Platzhirschen ORF als Beiwagerl alt aussehen lassen. Ein Schritt, der nicht nur logisch, sondern eigentlich überfällig war. Denn so kann der Red-Bull-Chef sein Motorsportimperium auch noch schön ins Bild rücken.
Mithilfe jenes Senders übrigens, den Mateschitz vor vier Jahren aufgrund einer persönlichen Allergie gegen Betriebsräte noch schließen wollte. Er kann jetzt froh sein, dass es nicht dazu kam.