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Hollywood im Retourgang

Von Bernhard Baumgartner

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"Warum das Rad neu erfinden?" ist momentan offensichtlich die Devise im krisengeschüttelten Hollywood. Nach dem praktischen Stillstand der Kinobranche im Krisenjahr 2020 besinnt man sich nun alter Werte. Die Macht zum Beispiel. Im Rahmen einer mehrstündigen Vorstellung wurden nicht weniger als zehn neue "Star Wars"-Produktionen angekündigt, darunter der lange erwartete "Obi-Wan Kenobi"-Spin-off mit Ewan McGregor als der ikonische Jedi-Meister. Auch der gute, alte Darth darf sich dabei wieder durchs Bild schnaufen. Darauf schon jetzt einen Force-Choke!

"Star Wars: Rogue Squadron" soll im Dezember 2023 ins Kino kommen. Auch Harrison Ford muss aus der Pension geholt werden, allerdings nicht (naheliegend) als Han Solo, sondern als "Indiana Jones". Man weiß spontan gar nicht mehr, welcher Teil das dann sein soll. Weiters: "Toy Story", "Cars" und - ob man es glauben will oder nicht - Whoopi Goldberg wird für einen dritten Teil von "Sister Act" reaktiviert.

Das ist alles nachvollziehbar. In der existenziellen Krise besinnt man sich eben seiner Wurzlen. Allerdings darf es ein bisschen Innovation schon auch sein. Ja, die alten Haudegen sind ganz toll, aber man will auch einmal wieder ganz neue Geschichten erzählt bekommen.

Eine Branche, die sich selbst immer nur dieselben Dinge erzählt und die Innovation und die Kreation neuer Erzähl-Universen ganz dem Streaming überlässt, gibt sich langfristig selbst auf. Da kann auch der gute Darth nichts dran ändern.