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Und es gibt sie doch!

Von Edwin Baumgartner

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"Wiener Zeitung"-Klassikexperte Edwin Baumgartner.

Nessie lebt!

Und zur Hochzeit von Nessie und Nessus kommen die Einhörner. Vielleicht kommen sie ja zu spät, die Einhörner, denn neulich wurde ich belehrt, dass Einhörner vorbei seien. Aber wissen das die Einhörner selbst auch? Jedenfalls: Zur Hochzeit von Nessie und Nessus kommen die Einhörner und werden zur Feier des Tages ein Einhornlied singen.

Der Bigfoot, der die Trauungszeremonie vornimmt, bringt seinen Cousin, den Yeti mit. Sogar aus Afrika kommen Gäste an den Loch Ness: Mokele Mbembe und der Zwergelefant haben sich angesagt. Und aus Südamerika reist der Chupacabra an, von Dubai fliegt er dann weiter auf dem Rücken des Vogel Roch.

Kleine Verstimmungen gab’s im Vorfeld, weil der Quastenflosser ausgeladen wurde. Wer entdeckt sei, habe nichts zu suchen bei diesem Großereignis, hat man ihn wissen lassen. Er empfindet das als diskriminierend und heult sich beim Riesenkraken aus. Dem geht’s ja ebenso. Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Wie es zu der sagenhaften Hochzeitsparty kommt? - Neuen Erkenntnissen von Forschern der Universität Yale zufolge hat die Wissenschaft bisher lediglich 10 bis 20 Prozent der auf der Erde lebenden Arten beschrieben. Da wäre es doch gelacht, wenn unter den restlichen 80 bis 90 Prozent keine Nessie wäre und kein Yeti, kein Bigfoot, kein Zwergelefant, kein Chupacabra und kein Einhorn.

Ehrengast der Hochzeit von Nessie und Nessus ist Charles, König von Großbritannien.