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Mit Schmutzkübeln gegen Götschl?

Von Christoph Rella

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Wird er’s oder wird er’s? Geht es nach einigen Medien, so dürfte das Rennen um die Nachfolge von Peter Schröcksnadel als ÖSV-Boss ein Monat vor dem eigentlichen Wahltermin am 19. Juni gelaufen sein. So wollen etwa "Tiroler Tageszeitung", "Kleine Zeitung" und ORF-Radio wissen, dass die Tendenz der stimmberechtigten Verbände "mittlerweile klar in Richtung Michael Walchhofer" gehe und man sich auf ihn als "Kompromisskandidat" geeinigt habe. Als mit ein Grund für die "plötzliche" Favoritenrolle des 46-Jährigen wird unter anderem die Absage einiger Konkurrenten, darunter Weltcupsieger Thomas Sykora, Seilbahnunternehmerin Martha Schultz oder Managerin Susanne Riess genannt.

Nun kann man ja von solchen Spekulationen halten, was man will, nur haben sie den unguten Schönheitsfehler, dass hier der Name Renate Götschl kaum eine Rolle spielt und wenn, dann nur im Zusammenhang mit einem Vize-Präsidentenposten gehandelt wird. Dass die Steirerin selbst gerne ÖSV-Chefin werden will und auch einen entsprechenden Status hat, will offenbar niemand wahrhaben. Stattdessen wird in den (von Männer dominierten) Verbänden gegen sie offenkundig agitiert, weil sie eine Frau ist und man ihr den Job nicht zutraut.

Wer das nicht glaubt, muss nur (ausgerechnet) Schröcksnadel genau zuhören, der vorige Woche im ORF die Vorverurteilungen und sogar "Untergriffe" mancher Funktionäre gegen Götschl als "sehr störend" bezeichnet hat. Gleichzeitig wies er den Vorwurf zurück, dass die 45-Jährige seine "Marionette" sei. Kein Wunder, schließlich hatte auch er sie aus dem Hut gezaubert. Aber wie dem auch sei: Sonderlich galant oder fair ist dieser Umgang nicht, er erinnert vielmehr an eine üble Schmutzkübel-Kampagne. Das hat sich Götschl nicht verdient. Und Walchhofer übrigens auch nicht.