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Wenn der Betrüger zweimal klingelt

Von Gregor Kucera

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Pandemie, Homeoffice und Lockdown haben nicht nur das Privatleben und die Arbeitswelt verändert, sondern auch die Kriminalität. Während Einbrüche, Fahrraddiebstähle und Banküberfälle keine Hochblüte erlebten, nahmen Internetbetrügereien, Erpressungsversuche mit Schadsoftware und Anrufe mit Betrugsabsicht, sogenannte "Ping-Anrufe", deutlich zu. Über das von der RTR-Schlichtungsstelle ins Leben gerufene Portal "Meldestelle für Rufnummernmissbrauch" wurden im Jahr 2020 28.379 Beschwerden zu Betrugsanrufen registriert, im Vergleich zu 2019 ist das ein Anstieg um 170 Prozent. 14.724 Beschwerden davon entfielen auf Ping-Anrufe, 2019 waren es "nur" 7.151. Konsumentenschützer und Kunden dürfen darauf hoffen, dass das neue Telekommunikationsgesetz ein guter Schutzschirm sein wird, mit dem Betrugsanrufe bekämpft werden können.

Da mehr Menschen zuhause Arbeiten mussten, aber auch Distance Learning und virtuelle Freizeitaktivitäten stiegen, fielen 2020 auch verstärkt Schwächen und Probleme mit der Internetverbindung auf. 202 Verfahren betrafen die Qualität von Internetzugängen, das sind um 50 Prozent mehr als im Jahr zuvor, meldet die RTR.

Es zeigt sich einmal mehr, wie wichtig eine stabile und sichere Internetgrundversorgung für alle Menschen in diesem Land ist und dass es immer noch einiges in diesem Bereich zu tun gibt: Nicht nur in technischer Hinsicht, sondern auch in der Aufklärung und Schulung der Internetnutzung und möglicher Gefahren.