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Von Algorithmus und Bot gekündigt

Von Gregor Kucera

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Das Zusammenleben mit Menschen ist schwierig. Sie reden viel, können lästig sein, und immer diese Diskussionen . . .
In einer computerisierten Dienstleistungsgesellschaft müssten die Vorzüge der Technik zum Wohle aller nutzbar sein. Wenn das Leben selbst eine einzige Logistikkette ist, wo der Faktor Mensch nervt, dann sollte man diesen Störenfried doch streichen. Kürzlich wurde bekannt, dass beim Lieferdienst Amazon Flex Mitarbeiter von einem Algorithmus gekündigt worden sein sollen. Der Aufschrei war groß. Dabei ist es doch eine logische Weiterentwicklung: Menschen, die von Apps und Algorithmen gesteuert Dienstleistungen erbringen, die Menschen mittels Apps und Algorithmen(vorschlägen) angestoßen haben und Apps und Algorithmen überwachen - wieso sollte man diese dann nicht auch durch selbige kündigen?

Ein Kündigungsgespräch ist keine angenehme Sache: Erklärungen und Tränen, Wut und Existenzen - einem Algorithmus ist all das egal. Den Kunden ist es auch egal. Lieferanten sind doch eh unzuverlässig und lästig. Eine Drohne könnte auch Pakete liefern. Wenn dann aber die Pakete nicht geliefert werden oder das Internet zuhause wieder einmal nicht funktioniert, dann will man keinen Bot oder Algorithmus haben, dann soll sich gefälligst ein Mensch beschimpfen lassen müssen. Man sollte Respekt und Anerkennung üben und die Letztentscheidung einem Menschen überlassen. Respekt, Empathie und Menschlichkeit sind Algorithmen fremd. Leider.