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Kleine und große Summen

Von Christina Böck

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Die Entlohnung von Künstlern ist nicht nur im Burgenland Streitthema. Dort hatte ja ein Musiker darauf hingewiesen, dass seine Kollegen vom Orchester bei der 100-Jahre-Burgenland-Feier nur 30 Euro pro Kopf erhalten haben. Der eher unsouveräne Konter von Mörbisch-Intendant Alfons Haider machte den Einwurf zum medienwirksamen Eklat. Um ganz andere Summen geht es freilich in Hollywood, genauer gesagt bei Disney. Schauspielerin Scarlett Johansson klagt den Konzern, weil sie sich um ihre vertraglich zugesicherte Gewinnbeteiligung betrogen sieht. Es ist mittlerweile üblich, dass Hauptdarsteller von potenziellen Blockbustern einen Teil ihrer Gage mit dem Einspielergebnis "auffetten". Dass dieses Ergebnis aber von einer Veröffentlichung, die gleichzeitig im Kino als auch im Streaming stattfindet, runtergeschraubt wird, will Johansson nicht akzeptieren. Ihr neuer Film "Black Widow" bleibt mit einem weltweiten Einspielergebnis von knapp 370 Millionen Dollar hinter den Erwartungen zurück - und damit auch ihr Anteil. Wahrscheinlich wird Johansson nicht der einzige Star bleiben, der sich hier für rechtliche Schritte entscheidet. Nun melden sich auch Autoren aus dem Marvel-Comicbereich, die von Disney beziehungsweise Marvel nur schnöde Einmalzahlungen bekamen. Von den Millionen der Einspielergebnisse können sie nur träumen, geschweige denn von den Millionen, die das Spielzeug einbringt, das auf den von ihnen geschaffenen oder geprägten Figuren fußt. Ein respektvollerer Umgang wäre da wie dort wünschenswert.