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Netflix steckt in einer Sackgasse

Von Gregor Kucera

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Lange Zeit war (fast) alles eitel Wonne beim Streaming-Dienst Netflix. Immer mehr Nutzer, immer mehr Inhalte, ein Oscar hier und auch bessere finanzielle Zeiten in Sicht. Man plante bereits kommende, wenig populäre, aber gewinnbringendere Maßnahmen, etwa Werbung in den Serien und Filmen - doch nun der Rückschlag, der Netflix in einer Sackgasse feststecken lässt. Erstmals brechen die Nutzerzahlen weg. Und zwar in einem Ausmaß, das Netflix zu einigen Entscheidungen zwingt: Mitarbeiter werden abgebaut, ein Prestigeprojekt mit Prinz Harry und Herzogin Meghan wurde ebenso eingestellt wie mehrere andere Animationsserien.

Der Kundenfrust sitzt in der Streaming-Branche scheinbar schon tief. Immer mehr Anbieter, Inhalte, die verschwinden, bevor man überhaupt weiß, dass es sie gibt, und stete Teuerungen sind in Inflationszeiten kein Vergnügen.

Netflix wollte ebenfalls die Preise anpassen, aber auch ein werbefinanziertes Modell vorstellen. Auch wurde angedacht, künftig die Familienkonten genauer unter die Lupe zu nehmen, um Missbrauch zu unterbinden. Derzeit gilt ja: Das Angebot kann nutzen, wer an derselben Adresse wohnt. Sollte sich die Politik des Anbieters hier ändern, wird der Kundenschwund wohl nicht durch Mehreinnahmen abgefedert werden können.

In der derzeitigen Situation müsste Netflix versuchen, mit neuen Inhalten neue Zielgruppen zu adressieren. Noch mutiger, spannender. Alles andere wird wohl keinen Erfolg bringen.