Zum Hauptinhalt springen

Allerorten Mimimi

Von Bernhard Baumgartner

Kommentare

Für die Liebhaber der gepflegten Hochglanz-Fernsehserie sind derzeit bekanntlich goldene Zeiten. Denn nach Jahren der Dunkelheit gibt es endlich eine neue Serie über den "Herrn der Ringe". Zeitgleich startete ein Prequel zu "Game of Thrones" (für viele die beste Serie aller Zeiten, also bevor die Staffeln 7 und 8 das Licht der Welt erblickten). Die dritte im Bunde ist die neue "Star Wars"-Serie "Andor", die ebenso gerade startete.

Jetzt sollte man doch annehmen, dass die Fans eine Party nach der anderen feiern. Aber nein! In einer Tour wird in den Sozialen Medien gemeckert, was das Zeug hält. "Ringe der Macht": zu fad. Und überhaupt: Zwerginnen ohne Bart total authentisch! "House of the Dragon": zu wenig nackte Haut, wie prüde. Außerdem zu dunkel, man sieht ja gar nix. Und an die Buchvorlage hat man sich auch nicht gehalten. Und "Andor": auch zu behäbig.

Mimimi also an allen Orten. Statt dass man sich freut, dass es neues Material gibt, hängt man sich an Details auf, die jedoch in Wahrheit gar nicht so wichtig sind. Was soll man da als "Star Trek"-Fan sagen, der das neue Material gar nicht erst sehen darf, weil Paramount meint, Europa kann ruhig zwei Jahre drauf warten, bis man sich bequemt, endlich seinen eigenen Streaming-Dienst auch dort zu starten. Immer diese aufsässigen Zwergstaaten, keine Geduld haben die und meckern und meckern. Also auch irgendwie Mimimi? Ja klar. Über irgendetwas muss man sich ja gepflegt aufregen, um Zeiten wie diese zu überstehen.