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Comic-Zeichner im Rassismus-Talk

Von Bernhard Baumgartner

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Seine Figur hat fast jeder schon einmal gesehen: Weißes Hemd, gestreifte Krawatte, augenlose Brille und schwarzer Humor über die Arbeitswelt. "Dilbert" ist in den USA ein weitverbreiteter Comic-Strip. Er erscheint seit Jahrzehnten, etwa in Zeitungen wie der "USA Today" oder der "Washington Post".

Sein Zeichner, Scott Adams, hingegen war bis vor ein paar Tagen nur Spezialisten ein Begriff. Nun hat sich das geändert, aber nicht zum Vorteil Adams’. Denn hunderte Medien in den USA haben am Wochenende die Publikation der "Dilbert"-Comics eingestellt, nachdem der Schöpfer der satirischen Karikatur in einem Beitrag auf YouTube zur Rassentrennung aufgerufen hatte. Nun wird er gecancelt.

Die rassistische Tirade, die Adams losgelassen hatte, in der er schwarze Amerikaner als "hate group" bezeichnet und vorgeschlagen hatte, dass sich Weiße "verdammt noch mal von ihnen fernhalten sollten", war offenbar eine Reaktion auf eine Umfrage des konservativen Meinungsforschungsinstituts Rasmussen Reports, laut der 53 Prozent der befragten schwarzen US-Bürger der Aussage zugestimmt hatten: "Es ist okay, weiß zu sein."

Adams hat offenbar schon eine längere Geschichte mit problematischen Aussagen. Der jetzige Skandal war tatsächlich nur der berühmte Tropfen, der das Fass zum Übelaufen gebracht hat. Jammern über eine überschießende "Cancel-Culture" ist im Fall von Adams sicher nicht angebracht.