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Nobelpreisträger oder der Trottel

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

Der Friedensnobelpreis wurde ja schon für so einiges verliehen, der Vorschlag von Helmut Schulte wird’s aber wohl nicht in die engere Auswahl schaffen. Der St.-Pauli-Sportchef würde den Preis glatt an seinen Spieler Marius Ebbers vergeben, weil er beim Stand von 1:1 gegen Union Berlin ein Handspiel vor seinem Treffer zugegeben hat. "Der Schiri hat mich gefragt, und ich habe ihm gesagt, dass ich den Ball mit dem Kopf und der Hand berührt habe", sagte Ebbers in beeindruckender Offenheit. Andere würden es eher als Naivität bezeichnen, vor allem, wenn Pauli dann nicht doch noch gewonnen hätte. Statt umjubelter Botschafter des Fairplay-Gedankens hätte er sonst nämlich ganz leicht der Trottel vom Millerntor werden können. Dessen ist sich auch Ebbers bewusst: "Wenn Fin Bartels nicht noch das Tor geschossen hätte, hätte es geheißen: Fairness-Preis, aber nicht clever", sagt er. Frage nicht, wenn diese Punkte dann auch noch über Aufstieg oder nicht - also bares Geld - entschieden hätten. Dass der Referee den Spieler fragt, ist sein Recht, aber nicht sehr sinnvoll. Der Dumme ist man schnell einmal. Noch schneller als Friedensnobelpreisträger.