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So ungerecht ist die Radwelt

Von Christian Mayr

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Fast könnte einem Christopher Froome leidtun. Da fährt er am Mont Ventoux seinen bisher größten Erfolg ein - und die Sportwelt verneigt sich nicht ehrfurchtsvoll vor ihm, sondern stellt unangenehme Fragen. Zum Thema Doping natürlich. Das brachte den bislang so eiskalten Briten so in Rage, dass er entnervt vor der Presse floh. "Man beschuldigt mich, ein Lügner und Betrüger zu sein, das ist nicht cool." Dabei wäre es, nach all dem, was der Radport in den vergangenen 15 Jahren erlebt hat, eine Überraschung, würde Froome nicht kritisch beäugt. Tatsächlich hat seit dem siebenfachen Tour-Dominator Lance Armstrong keiner mehr die Konkurrenz derart in Grund und Boden gefahren wie aktuell Froome. Und diese Konkurrenz war einst ihrerseits mit verbotenen Mitteln vollgepumpt wie Armstrong. So etwas wie Gerechtigkeit gibt es nicht mehr im Radsport: Gedopte gewinnen und bleiben ihr Leben lang unbehelligt; der 15. oder 17. im Endklassement war der Beste der Sauberen - bekommt aber nie den Titel. Und überlegen Siegende werden nun immer verdächtig sein.