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Die grauslichste Bestie aller Zeiten

Von Edwin Baumgartner

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Unlängst erst hab’ ich also Unsinn verzapft. Im Bekanntenkreis ging’s im Gespräch um Haie und welche geradezu diabolische Gefahr sie für den Menschen darstellen. Worauf ich, bekennender Selachophiler, lospolterte, gegen das Nilpferd seien sie harmlos, das Nilpferd sei das allergefährlichste Tier überhaupt. Wobei es ja nicht einmal Appetit auf Mensch habe, sondern ihn als Störenfried einfach mit meist letalem Ausgang beseitige.

Doch die neue Statistik der WHO belehrt mich jetzt: Das Nilpferd ist geradezu harmlos. 500 Menschen bringt es in einem Jahr um. Das ist freilich immer noch mehr als der Hai, der mit gerade einmal 10 Menschen im Jahr das Schlusslicht bildet und mich nachgerade bedauern lässt, dass meine Badewanne nicht groß genug ist, um mit Weißen Haien zu schwimmen. Aber auch die 500 Menschen des Nilpferds sind gegen die 2500 des Spulwurms ein Klacks, und die 2500 Opfer des Spulwurms wiederum sind ein Klacks gegen die 25.000 Opfer von Hunden, die ihrerseits von den 50.000 Schlangenopfern mühelos in den Schatten gestellt werden.

Der Vollprofi unter den Menschentötern ist allerdings die Stechmücke: 725.000 Menschen pro Jahr sind eine Meisterleistung, gegen die selbst die perfekteste Tötungsmaschine zweitgereiht bleibt. Der Mensch selbst nämlich kommt auf 475.000 von ihm pro Jahr getötete Artgenossen. Nun kann man einerseits erfreut sein, dass man wenigstens in dieser höchst verwerflichen Disziplin nicht die Krone der Schöpfung ist. Aber gegen den Hai liegen wir mit 474.990 Menschen vorne. Das soll sie uns mal nachmachen, diese grauslichste Bestie aller Zeiten...