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Perverser Jagdspaß

Von Edwin Baumgartner

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Tot ist er, der Löwe, der in Simbabwe als lebendes Wahrzeichen des Hwange-Nationalparks galt. Und jetzt ergießt sich über den US-amerikanischen Zahnarzt James Palmer, den perfiden Jäger, der das Tier aus dem Park hinausgelockt und untapfer zur Strecke gebracht hat, weltweit ein Strom der Verachtung.

Ganz ehrlich? Gut so!

Doch das ist noch nicht die Spitze der Jagdspaßperversion - die hat man sich laut der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" in Südafrika einfallen lassen. Wer mag, darf auf Löwen schießen. Die Tiere sind an Menschen gewöhnte Zuchtlöwen, die in einem eingezäunten Gebiet zum Abschuss freigegeben werden. "Canned Hunting" heißt das. Blöd nur, dass sich die Viecher bewegen. Also werden sie mit Medikamenten ruhiggestellt, damit die betuchten Jagdgäste aus Europa und den USA auch nicht zuviel mit dem Gewehr herumfuchteln müssen und am Ende noch die eigene Gemahlin treffen - oder wen auch immer sie halt zu dem blutigen Vergnügen mitnehmen.

Es hat nichts mit überzogener Tierliebe oder hysterischer Tierschützerei zu tun, wenn man da ein Ende der Trophäenjagd und der, freilich lukrativen, Blutgeschäftemacherei fordert. Und es ist völlig egal, ob die abzuknallenden Tiere nun Großkatzen in Afrika und Asien sind oder Wildschweine oder Wölfe in europäischen Regionen, wo die sogenannte "Gatterjagd" keineswegs flächendeckend verboten ist.

Vielleicht wäre es gut, nicht nur den amerikanischen Zahnarzt zu verachten, sondern auch die Gatterjäger im eigenen Land. Die meisten Jäger tun das übrigens.

Siehe dazu auch: Jagd auf den Löwen-Jäger