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Mr. Aluhut beim Song Contest

Von Edwin Baumgartner

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"Dieser Weg wird kein leichter sein" für die ARD, die den deutschen R&B-Sänger Xavier Naidoo soeben ganz ohne Publikumsvotum zum Vertreter Deutschlands beim Eurovision Song Contest 2016 kürte. Und "dieser Weg wird steinig und schwer" für Naidoo. Denn der Shitstorm hebt gerade erst an. Es bedarf wahrlich nicht der prophetischen Gaben einer Christa Kummer, dieser Sibylle der Wetterlage, um das Anwachsen auf Taifunstärke vorauszusagen.

Naidoo sang nämlich wohl autobiografisch in seinem Lied "Dieser Weg": "Nicht mit vielen wirst du dir einig sein". Recht hat er: Dass wir in einer Endzeit leben und die Apokalypse unmittelbar bevorsteht, werden ihm etwa nur Jehovas Zeugen bestätigen, und gar so viele, die, gleich ihm, an den Bibelcode glauben, gibt’s auch nicht. Geschenkt - ein Song-Contest-Teilnehmer braucht nicht Dawkins-zertifizierter Atheist zu sein. Wenn es denn bei Apokalypsenerwartung und Bibelquerlesen bliebe. "Doch dieses Leben bietet so viel mehr", was dieser Mr. Aluhut nicht mag. Die Mordtaten der Pädophilen beispielsweise lassen ihn nach "starken Männern" und "Führern" rufen. Die könnten dann vielleicht auch Deutschland befreien, dieses sei nämlich ein besetztes Land, da der Zwei-plus-Vier-Vertrag als Friedensvertrag keine Gültigkeit habe.

Für diese Äußerungen erhielt Naidoo von der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften den Negativpreis "Das Goldene Brett vorm Kopf" für abstruse Verschwörungstheorien. Vielleicht kann man ihn ja, sollte er beim Song Contest erfolgreich sein, mit einem goldenen Aluhut krönen.