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Es fliegt, es fliegt ... ein Vidal

Von Christian Mayr

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Und schon wieder ein neuer Aufreger im deutschen Fußball - und schon wieder geht es um Fairplay im wichtigsten Mannschaftssport der Welt: Nach der Debatte um Team-Kicker Zlatko Junuzovic um eine absichtlich eingehandelte gelbe Karte und dem nicht minder emotional diskutierten Thema, ob und wann Bälle ins Aus befördert werden sollen, wenn ein (vermeintlich) verletzter Spieler am Boden liegt, sorgt nun das Dauerthema Schwalbe für heftige Eruptionen dies- und jenseits des Weißwurstäquators. Auslöser war eine Flugeinlage von Arturo Vidal am Dienstagabend im Cup-Halbfinale zwischen Bayern und Bremen, die - statt mit einer gelben Karte bestraft - mit einem Elfmeter belohnt wurde und somit den 2:0-Endstand und den Bayern-Aufstieg herstellte. Knifflig ist nun, dass zwar alle Beteiligten einräumen, es habe sich zweifelsohne um eine Schwalbe gehandelt, allerdings sei diese womöglich gar nicht als solche beabsichtigt gewesen. Denn Bremen-Verteidiger Janek Sternberg ist auch wirklich ungestüm in den Laufweg des Chilenen gegrätscht, der sich dann mit seiner Flugshow auch einer möglichen Verletzung entziehen wollte. Eine absichtlich unabsichtliche Schwalbe also. Und somit geht die Verantwortung vom Schiedsrichter (der künftig durch den Videobeweis wohl Hilfe bekommt) auf den Spieler über, der ja ehrlich hätte sein und den Elfer nicht hätte annehmen können. Ein frommer Wunsch ans Christkind. Denn so bitter das klingt, aber der Ehrliche ist halt der Dumme, wie das eingangs erwähnte Beispiel Junuzovic zeigte. Sein Geständnis über absichtliches Gelb brachte nämlich nicht Straf-Freiheit, sondern 20.000 Euro Pönale ein.