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Manchmal sind auch Verlierer Sieger

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

Die Zweiten sind die ersten Verlierer, heißt es. Doch dieses Sportwochenende belehrte viele eines Besseren. Denn neben strahlenden Siegern, die für Rekorde und atemberaubende Leistungen sorgten - die Tennis-Asse Roger Federer und Serena Williams, Skigigant Marcel Hirscher und seine querschnittgelähmte Kollegin Claudia Lösch, die bei der Para-Ski-WM schon zwei Goldmedaillen gewonnen hat, Rodel-Doppelweltmeister Wolfgang Kindl oder die nunmehr 50-fache Skisprung-Siegerin Sara Takanashi etwa -, schrieben auch viele Schlagzeilen, die es nicht ganz aufs oberste Stockerl schafften: Anna Veith mit ihrem dritten Platz im Cortina-Super-G, Gregor Schlierenzauer als Siebenter in Willingen, seine Kollegen Stefan Kraft (2.), Manuel Fettner (3.) und Michael Hayböck (6.), die für die WM hoffen lassen; nicht zu vergessen Daniela Iraschko-Stolz, die über viele Jahre Österreichs Aushängeschild bei den Skispringerinnen war und als Dritte in Rasnov bewies, dass immer noch mit ihr zu rechnen ist; aus internationaler Sicht Venus Williams sowie Rafael Nadal, der Federer nur zwei Tage nach seinem Fünfstundenmatch ein episches Australian-Open-Finale lieferte und dieses Endspiel zu einem für die Geschichtsbücher machte. Federers Triumph indessen wäre nicht so besonders gewesen, hätte er nicht über die Jahre - auch durch Nadal - immer wieder bittere Niederlagen einstecken müssen. Der Spanier wiederum bewies in seiner Rede bei aller (verständlicher) Enttäuschung echten Sportsgeist, der fast noch bemerkenswerter war als die Leistung auf dem Platz. Es gibt ihn eben doch noch - in Zeiten von Negativschlagzeilen über Doping, Korruption im Sport und andere Wahnsinnigkeiten möchte man das kaum für möglich halten.