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Ein Sieg macht noch keine Qualifikation

Von Christoph Rella

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Es soll ja Witzbolde geben, die meinen, die einzige Tradition, die Red Bull Salzburg wirklich gut

pflegt, sei das Scheitern bei der Champions-League-Qualifikation. Nun wäre ja dieser alte Kalauer durchaus zum Lachen, wenn es nicht tatsächlich um ein ernstes Thema ginge. Denn dass es ein österreichischer Verein, der seit Jahren - unterstützt durch die Portokasse eines Dietrich Mateschitz - die Meisterschaft gewinnt, Stars nach Belieben ein- und verkauft und es sich leisten kann, binnen zehn Jahren zehn Trainer zu verschleißen, bisher nie fertiggebracht hat, den bloßen Einzug in die Gruppenphase der höchsten Spielklasse zu schaffen, ist alles andere als lustig.

Es ist vielmehr peinlich - und zwar mindestens so peinlich wie das jüngste Zittern rund um das Qualifikationslos und die bange Frage, ob es denn die Salzburger noch einmal mit Düdelingen zu tun bekommen würden. Dass es schließlich die Hibernians aus Malta - wer? - wurden und diese im Hinspiel am Dienstag 3:0 geschlagen wurden, ändert am vorliegenden Befund gar nix. Erstens war das Gastspiel der Salzburger im Mittelmeer, vor allem wenn man die erste halbe Stunde besieht, nicht unbedingt berauschend. Und zweitens ist mehr als fraglich, ob das - sofern beim Rückspiel nichts passiert - genügen wird, um die nächsten Runden zu überstehen. Immerhin wimmelt es nur so von möglichen "gefährlichen" Gegnern - wie Malmö FF, gegen den man bereits zweimal gescheitert ist. Salzburg hätte so gesehen überzeugender und höher gewinnen müssen, wie selbst Neo-Coach Marco Rose zugeben musste. Ein Sieg macht halt noch keine Qualifikation.