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Der versteckte Klima-Konflikt

Von Bernhard Baumgartner

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Es ist heiß und ganz Europa diskutiert hitzig über das Klima und durch die Erwärmung entstehende Konflikte. Dabei gibt es Klima-Konflikte, die uns ganz zentral betreffen - und die mitunter zum Klima-War ausarten können. Der Kampf nämlich um die Aktivierung (oder eben Nicht-Aktivierung) der Büro-Klimaanlage. Statt angesichts von Außentemperaturen jenseits der psychologisch wichtigen 35-Grad-Marke bis zum Anschlag aufzudrehen, gibt es Zeitgenossen, die aus zwielichtigen Gründen darauf verzichten, einzuschalten. Und die somit ein Raumklima schaffen, bei dem man schon bei arglosen Vorbeigehen erschreckt zurückprallt und an einen offensichtlichen Vollbrand denkt. Dabei hat nur jemand das Fenster geöffnet, damit die Höllen-Luft ungehindert einströmen kann. So kommt es dann, dass jedes Zimmer seine ganz eigene Klimazone hat - von Südsahara bis Eiswüste Hoth. Beides raubt einem beim arglosen Eintreten blitzartig die Luft - es würde sich daher empfehlen, Warnschilder aufzustellen, etwa "Achtung: Bewohner ist ein Reptiloid!" oder "Anordnung der Iglu-Verwaltung: Es ist zu unterlassen, die Pinguine zu kraulen!" Was passiert, wenn Team Rentier sich mit der Antilopen-Gang ein Großraumbüro teilen soll, will man sich gar nicht vorstellen. Von heimtückischen Lüftungsaktionen über das Abmontieren des On/Off-Schalters ist das alles drin. Wie sagte doch schon Bernd Stromberg in der gleichnamigen Pro7-Serie: Büro ist Krieg! Und dabei hatten die gar keine Klimaanlage.