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Ohne Schweiß kein Preis

Von Christoph Rella

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Didi Kühbauer kann man nicht wirklich einen Vorwurf machen. Denn wer gedacht hat, der neue Rapid-Trainer würde drei Tage nach seinem Amtsantritt gleich zu einem Höhenflug ansetzen, der irrte gewaltig. Genau genommen war der Neo-Coach im Europa-League-Spiel auswärts gegen die Glasgow Rangers am Donnerstag genauso Beifahrer wie jene unerfahrenen Spieler (mit wenig Spielpraxis) im Team, die für verletzte Kollegen auf den Rasen geschickt wurden - oder besser: werden mussten. So gesehen war das 1:3 in Glasgow nicht einmal so ein schlechtes Ergebnis, wenn man sich vor Augen hält, dass die relevanten Gegentreffer erst sehr spät fielen und sich Rapid eigentlich auch wacker schlug.

Das Problem, das letztlich die Niederlage befördert hat, war eines, das Kühbauer vermutlich schon erahnt und auch bei seiner Vorstellung als Trainer in Hütteldorf angesprochen hatte: "Schwitzen tut keinem weh." Übersetzt hieß das: Was Rapid jetzt dringend braucht, ist nicht etwa ein neues Zaubersystem, sondern Ausdauer und Biss, die Bereitschaft, bei Bedarf auch die allerletzten Reserven abzurufen. Dass dies in Schottland nicht erfolgt ist, konnte jeder sehen - und in Zeitlupe beobachten, wie den Spielern der Saft ausging und ein Foul-Elfmeter das Schicksal der Grün-Weißen besiegelte.

Damit dieses Problem nicht wieder auftritt, sollten sich die Rapid-Kicker bald ans Schwitzen gewöhnen. Dafür sorgen muss Kühbauer, oder er lernt selbst die heißen Klimazonen seines Amtes kennen - etwa, wenn sein Team am Sonntag gegen Mattersburg nicht liefert. Wie heiß es da werden kann, davon kann Goran Djuricin ein Lied singen.