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Was der Corona-Schutz die Schulen kostet

Von Karl Ettinger

Politik

Das Bildungsministerium hat bis zum Jänner knapp 24 Millionen Euro für Tests und Masken ausgegeben, 3 Millionen für Heimunterricht.


Wie geht es in den Schulen nach Ostern weiter? Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) ist mit seinen Fachleuten gerade damit beschäftigt, die Entwicklung der Corona-Situation in Österreich zu analysieren, um für kommende Woche Entscheidungen vorzubereiten, was nach den Osterferien Ende März und Anfang April auf die 1,1 Millionen Schüler und rund 120.000 Lehrer in Österreich zukommt. Bis zur Karwoche steht fest, dass mit den seit Februar eingesetzten Corona-Selbsttests der Präsenzunterricht in den Schulen – ab der Mittelschulen und den Unterstufen in geteilten Klassen – aufrecht bleibt. Von manchen Experten ist inzwischen bereits eine Verlängerung der Osterferien in Diskussion gebracht worden.

Gleichzeitig hat der Bildungsminister jetzt dem Nationalrat eine Bilanz über die Kosten für besondere Aktivitäten für den Schulbetrieb während der Corona-Epidemie für die Zeit seit dem ersten Lockung Mitte März 2020 bis zum Jänner dieses Jahres übermittelt. Den größten Brocken machen dabei die Ausgaben für Schutzmaßnahmen an den Bundesschulen mit 23,7 Millionen Euro aus. Darunter fallen die Kosten für Antigentests ebenso für Masken. Aus dem Corona-Krisenfonds wurden demnach für Masken in diesem Zeitraum insgesamt gut neun Millionen der insgesamt knapp 24 Millionen Euro aufgewendet. Dazu kamen nach dem Bericht des Bildungsministeriums an die Parlamentarier 7,3 Millionen Euro für Tests und auch Grippeschutzimpfungen für Lehrer.

Die Ausgaben für Desinfektionsmittel lagen nach dieser Aufstellung bei insgesamt rund sechs Millionen Euro. Allerdings hat es vor allem nach dem ersten Lockdown bei der Rückkehr der Schüler und Schülerinnen zum Präsenzunterricht in den Klassen im Mai des Vorjahres im Laufe des vergangenen Schuljahres von Schulleitungen und Lehrergewerkschaftern Klagen gegeben, dass zunächst nicht genügend Desinfektionsmittel für die vorgeschriebene Hygiene bei Schülern und Pädagogen geliefert worden sei. All das diente jedenfalls dazu, die Gefahr von Corona-Infektionen in den Schulen und während der Unterrichtszeiten möglichst zu reduzieren.

Die Kosten für Schutzmaßnahmen in den Pflichtschulen wie Volks- und Mittelschulen sind in der vorgelegten Bilanz des Bildungsministeriums nicht enthalten, weil dafür die Bundesländer zuständig sind. Allerdings wurde diesen eine Abgeltung der angefallenen Sonderkosten für Corona-Maßnahmen von der Bundesregierung zugesichert.

Acht Millionen Euro für Schulstorno-Kosten

Aufgelistet sind in der Bilanz Faßmanns an das Parlament auch die Kosten für den eigens eingerichteten Härtefonds beim Entfall von Schulveranstaltungen. Dazu zählen unter anderem Sprachreisen, aber auch Skikurse und Sportwochen, die teils sehr kurzfristig wegen der Corona-Krise storniert werden mussten. Zur Abfederung von Härten für Eltern und auch Schulen beim Entfall von Schulveranstaltungen wurden demnach gut acht Millionen Euro ausgegeben. Damit wurde das volle Volumen nicht ausgeschöpft, dieser Härtefallfonds ist mit 13 Millionen Euro dotiert worden. Nach der Aufstellung des Bildungsressorts sind 2.558 Anträge bearbeitet worden. Für Stornokosten bei Schulveranstaltungen stehen für das laufende Schuljahr 2020/21 nunmehr fünf Millionen Euro in dem Fonds zur Verfügung.

Schließlich hat das Bildungsministerium zur Sicherstellung des wochenlangen Heimunterrichts während der Corona-Epidemie seit März des Vorjahres in Summe rund 3,3 Millionen Euro aufgewendet. Das betraf vor allem die IT-Logistik und -Ausstattung. Geräte für Schulen schlugen dabei mit rund 1,8 Millionen Euro zu Buche. Für das zentrale IT-Service im Schulbereich fielen Zusatzkosten von knapp 800.000 Euro an. Nicht enthalten in dieser Rechnung sind allerdings etwaige Mehrkosten für Lehrpersonal an den einzelnen Schulstandorten.