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Steuereinnahmen sprudeln

Von Martina Madner

Politik
Wegen der höheren Preise konnte sich das Finanzministerium bis zum Juli über einen wahren Geldregen aus Umsatzsteuern freuen.
© stock.adobe.com / vegefox.com

Mit gutem Geschäft und hohen Preisen wachsen Umsatz- und Körperschaftssteuern.


Das Budget sei "derzeit noch von guter Wirtschaftsleistung geprägt", titelt das Finanzministerium seine Aussendung zum Budgeterfolg im Juli, also zu den Einnahmen und Ausgaben des Bundes im Vergleich zum Voranschlag sowie dem Vorjahr.

Was darüber hinaus aber offensichtlich ist: Der Bund nahm im Zeitraum von Jänner bis Juli 2022 wegen der Teuerung mit 56,2 Milliarden Euro deutlich mehr ein als im Vorjahr. Da waren es 49,8 Milliarden Euro im selben Zeitraum. Die Gründe: Die Geschäfte der Unternehmen brummen wieder, und was dafür auszugeben ist, ist deutlich mehr als im Vorjahr.

Um 1,5 Milliarden Euro mehr Körperschaftssteuern

Das Finanzministerium hat heuer von Jänner bis Juli 27,9 Milliarden Euro aus Lohn-, Einkommens- und Vermögenssteuern eingenommen. Im Jahr davor waren es im selben Zeitraum 24,6 Milliarden Euro - also um 3,3 Milliarden Euro weniger. Treiber in diesem Bereich waren offenbar die Körperschaftssteuern: Hier gab es heuer seit Jahresbeginn mit 5,3 Milliarden Euro statt 3,8 im Jahr davor mit 1,5 Milliarden um 38 Prozent mehr Einnahmen.

"Das Budget zeigt aktuelle Entwicklungen zeitverzögert", lässt Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) per Aussendung wissen: Im Herbst werden "Inflation und Energiesicherheit eine größere Herausforderung für Unternehmen und Menschen."

Umsatzsteuerplus von3,3 Milliarden Euro

Der Teuerungsausgleich ist noch nicht im Budget sichtbar, die Inflation selbst aber schon: Jene im August dürfte laut Schnellschätzung der Statistik Austria bei 9,1 Prozent liegen, nach hohen 9,3 Prozent Teuerung im Juli. Aber auch schon von Jänner bis Juni mussten Betriebe und Bevölkerung heuer deutlich tiefer in die Tasche greifen, um Produkte und Dienstleistungen zu bezahlen.

Das wiederum führt zu einem deutlichen Plus bei der Umsatzsteuer: Statt 16,9 Milliarden Euro wie bis inklusive Juli flossen heuer bis dahin 19,6 Milliarden Euro in die Bundeskasse. Das Plus von 2,7 Milliarden erklären auch fast die kompletten Mehreinnahmen bei Verbrauchs- und Verkehrssteuern, diese lagen heuer bei 27,9 Milliarden Euro, im Jahr davor bei 24,9 Milliarden. Das Plus bei den Mineralölsteuern spielt mit 180 Millionen Euro und einem Anstieg auf heuer 2,4 Milliarden Euro dagegen vergleichsweise weniger Rolle.

Genauso die Bewältigung der Pandemie: Insgesamt waren dafür heuer von Jänner bis Juli 2022 6,4 Milliarden Euro notwendig an zusätzlichen Ausgaben. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 stellt das einen Rückgang von 4,9 Milliarden Euro - das sind 43,4 Prozent - dar.