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Recycler und Sammler

Von Stephanie Schüller

Politik

Die Elektromüllentsorgung ist bei den Österreichern hoch im Kurs.


Wien. Die Österreicher und Österreicherinnen sind umweltbewusst: Das zeigt sich bei der Sammlung von Elektro- und Elektronik-Altgeräten sowie von Altbatterien. Rund 74.800 Tonnen Elektroaltgeräte wurden 2011 in privaten Haushalten gesammelt, was einer Zunahme von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Mit 9,32 Kilogramm Sammelmasse pro Kopf übertreffen die Österreicher damit die EU-Vorgabe von vier Kilogramm pro Bürger.

Sehr positiv entwickelte sich die Sammelquote bei Kleingeräten. Sie stieg von 38,3 auf 55,1 Prozent. Bei Batterien erhöhte sich die Sammelmasse um zirka 5,6 Prozent auf rund 1700 Tonnen. Es gab jedoch regionale Unterschiede. Sowohl beim Wissen über, aber auch bei der Nutzung von kommunalen Sammelstellen haben die Bewohner von ländlichen Gebieten die Nase vorne. In Vorarlberg wurden mehr als 11 Kilo Elektroaltgeräte pro Kopf gesammelt, in Wien waren es nur 6,27 Kilo. Spitzenreiter sind die Oberösterreicher: 65 Prozent suchen regelmäßig Sammelstellen auf.

Trotz der erfreulichen Zahlen ist noch einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten. "Dass Elektrogeräte nicht nur gefährliche Inhaltsstoffe beinhalten, sondern auch sehr viele wertvolle Stoffe, die im Sinne der Schonung unserer Ressourcen wiederverwendet beziehungsweise verwertet werden können und müssen, ist nur 31 Prozent bewusst", weiß Elisabeth Giehser von der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle Austria (EAK). Besonders junge Menschen will man nun mit der Homepage www.elektro-ade.at ansprechen. Neben Tipps zu Themen wie Reparieren, Sammeln und Verwerten, erfahren die User auch, wo sich die nächstgelegene Sammelstelle befindet.

Bis 2014 muss Österreich die neue EU-Elektroaltgeräte-Richtline (WEEE) erfüllen. In Zukunft werden ausländische Hersteller dazu verpflichtet, einen Bevollmächtigten im Empfangsland zu benennen, der dann die Herstellerpflichten übernimmt. Ein stärkerer Fokus wird außerdem auf die Wiederverwendung von funktionsfähigen Elektro- und Elektronikaltgeräten gelegt.

In Oberösterreich bestehende Pilotprojekte werden auf ganz Österreich ausgeweitet. Anstelle ganzer Zahlen werden in Zukunft Sammelquoten vorgegeben.