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Iran sieht sich nicht in Sackgasse

Von Arian Faal

Politik

Vizepräsidentin für Wissenschaft in Wien zu Gast. | "Wir haben Sanktionsrute gemeistert."


Wien. Vor dem Hintergrund der Verbesserung der bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Teheran stattete Irans Vizepräsidentin für Wissenschaft und Technologie, Nasrin Soltankhah, Wien am Dienstag einen Besuch ab. Vor rund zwei Dutzend Journalisten unterstrich sie die Bedeutung des Ausbaus der Kooperationen auf wissenschaftlicher Ebene. Was jedoch Themen wie Nahost, Atomkonflikt und Sanktionen betrifft, blieben ihre Antworten diplomatisch und allgemein.

Auf die Frage, welche Schritte ihre Regierung einleiten wolle, um der internationalen Isolation ihres Landes entgegenzuwirken, meinte sie im Gespräch mit der "Wiener Zeitung", dass sie den Iran nicht in einer Sackgasse sehe: "Wir leben seit mehr als drei Jahrzehnten mit der Sanktionsrute im Nacken und haben all diese Phasen hervorragend gemeistert. Sehen Sie sich die derzeitige wirtschaftliche Situation im Westen an, die Finanzkrise breitet sich aus, die Börsen sind auf Talfahrt, während unsere Börse und unsere Wirtschaft florieren", so Soltankhah. Dagegen spricht aber, dass der Iran seit zwei Monaten keine Wirtschaftsdaten mehr veröffentlicht, was auf eine erhöhte Inflations- und Arbeitslosenrate schließen lässt.

Geste vor UN-Treffen

Wenige Tage vor der UN-Vollversammlung hat Präsident Mahmoud Ahmadinejad in einem TV-Interview angekündigt, zwei im Iran wegen Spionage festgehaltenen US-Bürger binnen 48 Stunden freizulassen. Dies soll offensichtlich eine versöhnliche Geste darstellen. Etwa zwei Jahre nach ihrer Festnahme waren zwei US-Bürger im August zu acht Jahren Haft wegen illegalen Grenzübertritts und Spionage verurteilt worden.