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Elektroautos kosten Arbeitsplätze

Von WZ Online

Wirtschaft
Elektroautos aus Deutschland:  BMW i3,Mercedes B 250 e, VW e-Golf

IG Metall fordert Vereinbarungen für den Umbruch in der Industrie.


Die zunehmende Verbreitung von Elektroautos  wird nach Ansicht der IG Metall Bayern auf lange Sicht in den Autofabriken Zehntausende Jobs überflüssig machen. "Schätzungsweise ist rund ein Fünftel der Arbeitsplätze in der Autoindustrie direkt oder indirekt von dem Umbruch betroffen", sagte der bayerische Gewerkschaftschef Jürgen Wechsler am Freitag zur Nachrichtenagentur Reuters.

Die Produktion von Fahrzeugen mit Elektroantrieb ist weniger arbeitsintensiv als von Wagen mit Verbrennungsmotor. In Bayern, wo die Oberklasse-Hersteller BMW und Audi sitzen, sind nach Wechslers Ansicht rund 80.000 bis 90.000 von etwa 400.000 Stellen betroffen.

Der Wandel - weg vom Verbrennungsmotor, hin zur Elektromobilität - werde sich über viele Jahre hinziehen, sagte der IG-Metall-Chef weiter. Den Verbrennungsmotor brauche man dabei "noch für eine Übergangszeit", er müsse aber weiter ökologischer werden.

Mit Blick auf die Veränderungen in der Autobranche und die Auswirkungen auf die Arbeitsplätze ergänzte Wechsler: "Wir brauchen nicht nur einen technologischen und ökologischen Umbau, sondern auch einen sozialen Umbau. Wir brauchen eine Zukunftsvereinbarung mit den Unternehmen aus der Auto- und Zuliefererindustrie und mit der Politik."

Dies werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Bis zum Jahr 2030, wie von der Politik favorisiert, lasse sich der Wandel nicht umsetzen. Von den Autoherstellern forderte der bayerische Gewerkschaftschef: "Die Unternehmen müssen jetzt eine Karawane von Elektrofahrzeugen auf den Markt bringen." Die Arbeitsplätze, die vom Umbruch in der Autoindustrie betroffen sind, müssten in anderer Form erhalten bleiben. "Wir können in Deutschland Leitanbieter von Elektromobilität werden - und auch Leitmarkt."