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"Annäherung" bei Handels-KV

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft

Karenzanrechnung war Hauptthema beim zweiten Verhandlungstermin.


Wien. Die Diskussion über die Karenzanrechnung und Sonderzahlungen stand bei der zweiten Runde der Kollektivvertrags-Verhandlungen für 520.000 Handelsangestellte am Mittwoch im Vordergrund. "Die Verhandlungen kommen gut voran, wir sind auf einem konstruktiven Pfad", sagte René Tritscher von der Wirtschaftskammer-Sparte Handel, der neben Peter Buchmüller für die Arbeitgeber verhandelt.

Die zentrale Forderung der Gewerkschaft lautet heuer, dass Karenzzeiten als geleistete Berufszeit angerechnet werden. Derzeit können Angestellte dafür höchstens zehn Monate für das erste Kind geltend machen - allerdings nicht für die Abfertigung oder Sonderzahlungen. Die Gewerkschaft kritisiert, dass dadurch viele Angestellte um Gehaltssprünge umfallen. "Angestellten sollen für ihre Kinderbetreuungspflichten nicht mehr ,bestraft werden", fordert Wolfgang Katzian, Vorsitzender der Gewerkschaft GPA-djp. Drei Viertel der Beschäftigten im Handel sind Frauen. Weiters fordert die Gewerkschaft, dass Handelsangestellte das Weihnachtsgeld schon am 31. Oktober auf dem Konto haben, das Urlaubsgeld bereits am 30. Juni.

Die Anrechnung der Karenzzeiten würde den Unternehmen sehr viel kosten, daher müsse das in die Höhe des Abschlusses miteingerechnet werden, so Tritscher. Beim Gehaltsplus halten sich bisher sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer bedeckt. 2010 haben sich beide Seiten im Handel beim sechsten Termin auf ein Gehaltsplus von 2 bis 2,3 Prozent und damit einen Mindestlohn von 1300 Euro brutto geeinigt.

Die Verhandlungen wurden nach sieben Stunden beendet und sollen am 16. November fortgesetzt werden. Laut Wirtschaftskammer konnte zuvor eine "Annäherung erzielt werden".