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Innviertler Industrieperle will auch an der Börse glänzen

Von Karl Leban

Wirtschaft

FACC strebt Notierung im Zuge einer Kapitalerhöhung noch heuer an.


Wien. Dem Wiener Aktienmarkt winkt ein Neuzugang. Noch heuer soll der oberösterreichische Flugzeugzulieferer FACC an die Börse gebracht werden.

Zum einen will sein chinesischer Eigentümer, der staatliche Flugzeugbauer Aviation Industry Corporation of China (Avic), der das Unternehmen einer Investorengruppe rund um Hannes Androsch im Dezember 2009 abgekauft hatte, einen Teil seiner Aktien veräußern. Zum anderen ist geplant, im Rahmen einer Kapitalerhöhung neue Aktien zu platzieren.

Dies soll FACC (Fischer Advanced Composite Components) 150 Millionen Euro in die Kassen spülen - Geld, mit dem die in Ried im Innkreis ansässige Firma ihr weiteres Wachstum finanzieren will. Konkret geht es dabei unter anderem um Produktinnovationen und Unternehmenszukäufe.

Wie FACC am Dienstag mitteilte, werden die beiden US-Investmentbanken JP Morgan und Morgan Stanley den Börsengang begleiten. Wann er starten soll, darüber hält sich das Innviertler Unternehmen vorerst bedeckt. Abhängig sei dies auch vom Marktumfeld, hieß es. Nach Informationen der "Wiener Zeitung" ist ein Termin um die Jahresmitte realistisch.

Noch unklar ist auch, auf welche Anteilshöhe sich Avic zurückziehen wird. Seitens FACC wird lediglich betont, dass die Chinesen keinesfalls die Kontrolle abgeben wollen. Derzeit halten sie 100 Prozent der Anteile.

Erstmals Umsatzmarke von halber Milliarde geknackt

FACC entwickelt und produziert sogenannte Faserverbundkomponenten und -systeme für Bauteile an Rumpf und Tragflächen sowie Triebwerkskomponenten und Passagierkabinen für zivile Verkehrsflugzeuge, Business Jets und Hubschrauber. Die beiden mit Abstand größten Kunden des knapp 3000 Mitarbeiter zählenden Unternehmens sind Boeing und Airbus. Beliefert werden aber unter anderen auch Bombardier und der russische Flugzeugbauer Sukhoi.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende Februar) legte FACC kräftig zu. Vor Zinsen und Steuern verdiente das Unternehmen mit 42,5 Millionen Euro um fast ein Fünftel mehr als im Jahr davor. Unter dem Strich stieg der Gewinn sogar weit stärker - um 37 Prozent auf 28,9 Millionen Euro (netto).

Bei den Umsätzen, die um 26 Prozent auf 546,5 Millionen Euro sprangen, konnte FACC erstmals die Marke von einer halben Milliarde knacken. Vor allem dank eines positiven Umfelds in der Luftfahrtindustrie und steigender Auslieferungen ziviler Flugzeuge, wie es dazu hieß.

Für 2014/15 rechnet FACC mit weiterem Wachstum, wegen Programmverzögerungen aber auf einem niedrigeren Niveau. Für die Umsätze geht der Vorstand demnach von einem Anstieg in einstelliger Prozenthöhe aus, das gilt auch für den Gewinn. Der aktuelle Auftragsstand liegt bei vier Milliarden Euro, was dem 5,5-fachen Produktionsvolumen von 2013/14 entspreche. Heuer will FACC zusätzlich 150 Leute einstellen.