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Hausdurchsuchung nach Kartellverdacht

Von WZ Online

Wirtschaft

Der oberösterreichische Stahlhersteller voestalpine steht in Deutschland unter Kartellverdacht. Das dortige Bundeskartellamt hat heute in Geschäftsräumen in Linz eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Grund dafür ist der Verdacht auf illegale Preisabsprachen im Bereich Grobblech.

Entsprechend europarechtlichen Vorgaben wirkten dabei österreichische Behörden mit, so die voestalpine. Das Unternehmen nimmt die Vorwürfen laut Eigenangaben ernst und erklärte, es unterstütze die Arbeit der Behörden.

Vor einigen Tagen hatten die Wettbewerbshüter Durchsuchungen beim deutschen Stahlkonzern Salzgitter durchgeführt.

Das deutsche Kartellamt hat die Stahlunternehmen schon seit längerem im Visier. Seit Ende 2015 läuft ein Verfahren im Bereich Edelstahlproduktion und -vertrieb. Im Sommer vergangenen Jahres wurden sechs Firmen im Bereich des Einkaufs von Stahl durch die Automobil- und Automobilzulieferindustrie untersucht. Im Juni 2017 durchleuchtete die Behörde drei Auto-Zulieferer aus der Schmiedebranche.

Durchsuchungsbeschlüsse setzen einen Anfangsverdacht für einen Kartellrechtsverstoß voraus, bis zum Abschluss des Verfahrens gilt jedoch die Unschuldsvermutung. Bestätigt sich der Verdacht der Wettbewerbshüter, können sie mit empfindlichen Geldstrafen reagieren. Theoretisch drohen Bußgelder in Höhe von bis zu 10 Prozent ihres Jahresumsatzes - in der Praxis schöpft die Behörde diesen Rahmen aber nicht aus.

Gegen den deutschen Branchenprimus ThyssenKrupp laufen seit 2015 Untersuchungen